Dezember - Arbeit und Ausflüge

Nachdem ihr wieder lang auf Neuigkeiten von mir warten musstet, ist es endlich wieder soweit. Auch in meinem mittlerweile schon vierten Monat in Bolivien habe ich wieder einiges erleben dürfen. Besonders gefreut hat mich, dass mich mein Onkel besucht hat, mit dem ich ein paar schöne Ausflüge unternehmen konnte. Wir haben auch ein paar Tage gemeinsam im Internat gearbeitet und in der kurzen Zeit so einiges reparieren können.

Entschuldigt, dass sich auf meiner Internetseite nicht allzu viel tut. Aber da meine Internetverbindung sehr langsam ist, ist jede Änderung für mich nur mit viel Zeit (und Geduld :-)) durchführbar.

Ausflug zum Titicacasee

Der erste Höhepunkt der Reisen mit meinem Onkel war der Besuch des Titicacasees. Der Titicacasee ist ungefähr 13 mal so groß wie der Bodensee und liegt auf einer Höhe von 3810 Metern über dem Meeresspiegel. Er ist somit der höchstgelegene schiffbare See der Welt. Von La Paz aus ist der Ort Copacabana am Ufer des Sees in ungefähr drei Stunden mit dem Bus erreichbar. Copacabana ist der wichtigste Pilgerort Boliviens und Namenspatron des berühmten Strandes in Rio de Janeiro. Von Copacabana fuhren wir mit einem Boot auf die „Isla del Sol“ (Sonneninsel), die die größte Insel des Titicacasees ist und als Keimzelle des Inka-Imperiums gilt. Hier ein paar Bilder dieser Reise:

Mountainbikefahrt auf der Todesstraße

Der ein oder andere von euch hat vielleicht schon mal eine Dokumentation über die sogenannte „Todesstraße“, „Death Road“ oder „camino de la muerte“ gesehen. Diese Straße führt auf schmalen Schotterwegen und vorbei an steilen Abhängen von La Paz in die Yungas, besser gesagt nach Coroico. In den 1930er Jahren wurde diese „Straße“ von Kriegsgefangenen aus dem Fels gehauen und sie war bis zum Jahr 2006 die einzige Verbindung vom Hochland um La Paz in die Yungas und weiter ins Tiefland. 2006 wurde eine neue, besser ausgebaute Straße eingeweiht, über die jetzt fast der gesamte Verkehr fließt. Die alte Straße wurde zu einer DER Touristenattraktionen Boliviens. In La Paz gibt es zahlreiche Agenturen, die eine Mountainbikefahrt auf der Todesstraße anbieten. Ich habe gelesen, dass pro Jahr ca. 30000 Mountainbiker diese Straße fahren – da in Bolivien nicht allzu viele Touristen unterwegs sind, ist das schon eine beträchtliche Zahl. Ausgangspunkt dieser sehr speziellen Downhill-Fahrt ist der Pass „La Cumbre“ in der Nähe von La Paz, der auf 4650 Metern liegt. Nach einer mehrstündigen Abfahrt durch fast alle Klima- und Vegetationszonen erreicht man das Örtchen Yolosa bei Coroico, das nur noch auf 1200 Metern liegt. Obwohl ich schon sehr oft von La Paz nach Coroico gereist bin ist es jedes Mal wieder etwas besonders zu sehen, wie nahe hier Eis und tropische Hitze beieinander liegen. Man merkt echt mit jedem Meter, den man tiefer kommt, wie es wärmer und grüner wird. Hier ein paar Bilder dieser speziellen Mountainbike-Fahrt:

Wanderung auf dem "Choro-Trail"

Die Fahrradfahrt hat uns gut gefallen, aber sie war sehr touristisch. Deshalb haben wir uns vorgenommen, an einem Wochenende zu Fuß in die Yungas zu laufen. Es gibt in Bolivien und Peru zahlreiche Fußwege durch die Anden, die von den Inkas angelegt wurden, um ihr weites Reich zusammenzuhalten und Informationen und Güter schnell von einem Ort zum anderen
bringen zu können. Da ich zuhause auch gerne in die Berge zum Wandern gehe habe ich mich sehr gefreut, dass so ein Inkaweg, der sogenannte „Choro-Trail“ ganz in der Nähe von Coroico verläuft. Dieses Mal mit etwas mehr Gepäck (Zelt, etc.) sind wir wieder am 4650 Meter hohen Pass „La Cumbre“ gestartet und auf den 4900 Meter hohen „Chukura-Pass“ aufgestiegen. Von dort führte uns der teilweise gepflasterte Weg durch wildes Bergland, vorbei an Lamaherden und kleinen Siedlungen (die Bewohner können sich nur über Mulitransporte vom Pass aus mit dem Nötigsten versorgen) hinab in die subtropischen Yungas. Endpunkt war das Örtchen Chairo auf 1274 Metern über dem Meer. Diese drei Tage zu Fuß waren sehr anstrengend, aber für mich definitiv ein Höhepunkt meiner bisherigen Zeit in Bolivien. Auch hier merkten wir an der Vegetation und dem Klima jeden Meter, den wir weiter nach unten kamen. Wettermäßig hatten wir von Schnee und Eis auf 4900 Metern bis subtropischen Regen am dritten Tag alles dabei. Ich war sehr überrascht, denn der Weg ist für bolivianische Verhältnisse sehr gut ausgebaut. Es gibt Stellen, an denen man sich registrieren muss und z.B. auch vernünftig angelegte Zeltplätze. Pro Jahr gehen ungefähr 3000 Personen diesen Weg, der Großteil in der Karwoche. Das war schon etwas ganz anderes im Vergleich zu der sehr touristischen Todesstraße. Hier haben wir die Freundlichkeit und Herzlichkeit der Bolivianer, die wir auf dem Weg oder in den kleinen Siedlungen getroffen haben, ganz deutlich zu spüren bekommen. Hier ein paar Bilder:

Arbeit im Internat

Wie gesagt haben wir nicht nur Ausflüge unternommen sondern auch ein paar Tage gmeinsam im Internat gearbeitet. Dabei konnten wir so einige Dinge reparieren. Davon möchte ich euch hier ein paar Bilder zeigen. Außerdem ein paar Bilder, was alles so in der Nähe des Internat wächst.

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